Schnuppernachmittag

Wir führten am letzten Samstag unseren grossen Schnuppernachmittag durch. Im Vorfeld warb die Abteilung mit grossen Plakaten an den drei Bahnhöfen, sowie mit Flyern, welche die Leiter in den Tagen davor in die Briefkästen verteilten. Der grosse Aufwand hat sich gelohnt. Wir konnten über 20 neue Gesichter am Schnuppernachmittag begrüssen!

Treffpunkt war die Burgruine Alt-Wädenswil. Gleich nach der Begrüssung kam ein seltsam gekleideter Mann, der sich als Taschendieb herausstellte. Er bat die Kinder, ihn zu verstecken. Selbstverständlich lehnten diese ab mit dem Hinweis, dass man nicht stehlen sollte. So rief der Taschendieb zum Turm der Ruine hoch, ob ihm jemand helfen könnte. Da erschien eine Prinzessin mit langen Haaren. Hilfsbereit liess sie ihre üppige Haarpracht die Burgmauer herunter, so dass der Dieb daran hochklettern konnte. Sofort war den Kindern klar, um wen es sich da handelte. Vor ihnen stand tatsächlich das Rapunzel. Entgegen der Handlung im Film gelang es dem Dieb nicht an den Haaren hochzuklettern und so musste er etwas beschämt die Treppe nehmen.

Als sich Rapunzel zu uns gesellte, teilten wir ihr mit, dass sie als Kind entführt wurde und eigentlich die Tochter des Königs und der Königin wäre. Da fiel die gute Frau aus allen Wolken, hatte sie doch davon keine Ahnung. Wir boten ihr an, sie zu ihren richtigen Eltern zu bringen und begleiteten sie in den Wald.

Keine Minute waren wir gegangen, als zwei Diebe aus dem Gebüsch kamen und ihre goldene Haarpracht, die zugegebenermassen etwas nach Stroh aussah, stahlen. Die nun um mehrere Meter kürzeren Haare brachten die junge Prinzessin völlig aus der Fassung. Bitter weinend stand sie im Wald und die Kinder boten ihr hilfsbereit an, die Haare zu finden. Zufälligerweise kam ein sprechendes Pferd – das von sich selbst behauptete es wäre ein Hund – des Weges. Die Kinder amüsierten sich prächtig ab des seltsamen Tieres, das trotz einiger scharfzüngiger Sprüche Seitens der Pfadis seine Hilfe anbot. Es würde die Diebe «erschnüffeln». Als Bezahlung verlange es jedoch einen warm gekochten und mit Mandeln gefüllten Apfel. Da niemand solch eine Gaumenfreude in der Tasche hatte, gingen wir auf den Markt, der ganz in der Nähe war. So begann ein rasantes Spiel, mit diversen Stationen, bei denen die Kinder Geld verdienen konnten, um sich dann die Zutaten für die Bratäpfel kaufen zu können. Wer besonders viel Geld erspielte, konnte sich sogar noch eine Besonderheit wie ein Marshmallow oder etwas Marzipan kaufen, um den Apfel aufzupeppen.

Als die Pfadis dem Pferd den Apfel feierlich überreichten, begann dieses die Fährte der Diebe aufzunehmen. Schnell machte sich Ernüchterung breit, denn der Geruchsinn des Pferdes war doch nicht das Gelbe vom Ei. Zum Glück hatte es auch noch eine Karte im Sattel, mit derer es uns gelang, die Diebe aufzuspüren. So dreist wie diese waren, versuchten sie nun die Haarpracht für dreissig Goldnuggets zu verkaufen. Auch damit konnte keines der Kinder dienen und so verwandelten sie sich noch in Goldsucher. Mit Hilfe eines Schatzsuchers, der uns eine besonders goldreiche Stelle empfahl fanden die Kinder haufenweise Goldnuggets. So bezahlten die Pfadis die Diebe und überreichten dem glücklichen Rapunzel ihre Haare.

Das Leitungsteam der Pfadi hofft nun, die neuen Kinder noch an manchen Nachmittagen in solch faszinierende und verrückte Geschichten entführen zu können. Die Kinder jedenfalls schienen begeistert und so ging ein weiterer Schnuppernachmittag erfolgreich zu Ende.

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